Nationalparks in Peru
Fast 17% der Landesfläche Perus sind mit insgesamt 158 geschützten Gebieten bedeckt. Davon zählen 15 als regionale Naturschutzgebiete und 66 als private Schutzgebiete. Die Gebiete werden von einer Abteilung des Landwirtschaftsministeriums verwaltet und sind unterteilt in: Landschaftsschutzgebiete, Jagdreviere, Naturreservate und Nationalparks. Dennoch sind die verschiedenen Gebiete durch illegalen Bergbau, Abholzung und Fischerei bedroht. Leider fehlt dem Staat hier das Geld, um genügend Ranger einzustellen.
Liste der Nationalparks in Peru
Name | Region | Gründung | Fläche in ha |
Cutervo | Cajamarca | 1961 | 8.214,23 |
Tingo María | Huánaco | 1965 | 4.777 |
Manú | Cusco, Madre de Dios | 1973 | 1.716.295,22 |
Huascarán | Ancash | 1975 | 340.000 |
Cerros de Amotape | Tumbes und Pirua | 1975 | 151.561,27 |
Río Abiseo | San Martín | 1983 | 274.520 |
Yanachanga Chemillén | Pasco | 1986 | 122.000 |
Bahuaja Sonene | Madre de Dios und Puno | 1996 | 1.091.416 |
Cordillera Azul | San Martín, Loreto, Ucayali, Huánaco | 2001 | 1.353.190,85 |
Otishi | Junín und Cusco | 2003 | 305.973.05 |
Alto Purús | Ucayali und Madre de Dios | 2004 | 2.510.694,41 |
Ichigkat Muja - Cordillera del Cóndor | Amazonas | 2007 | 88.477 |
Güeppi Sekime | Loreto | 2012 | 637.953 |
Beschreibungen der Nationalparks und Schutzgebiete
Manu Nationalpark
Der Nationalpark Manu mit 1.716.295 Hektar, liegt teils im Departement Cuzco und teils im Departement Madre de Dios. Der Nationalpark ist in drei Zonen aufgeteilt: die "Zona Cultural", "Zona Experimental" und die "Zona Natural". Das Ökosystem ist ebenfalls in drei Teile unterteilt: Die Puna mit geringer Vegetation, dem tierreichen Nebelwald (Bosque nuboso), sowie dem Selva Tropical (Regenwald Amazoniens). In den gigantischen Bäumen des Parks sind über 800 Vogelarten und 200 Säugetierarten heimisch, ebenso leben dort verschiedene einheimische Stämme. Durch diese einzigartige Flora und Fauna eignet sich der Nationalpark vor allem für Naturbeobachtungen. Zu erreichen ist der Manu Nationalpark per Landweg, oder über den kleinen Flughafen in Boca Manu. Im Jahre 1977 wurde der Manu Nationalpark von der UNESCO zum "World Biosphäre Reserve" ernannt.
Tierwelt
Manu hat eine sehr niedrige menschliche Bevölkerung und dort wo es Menschen gibt, wenden sie weiterhin traditionelle Jagdtechniken an, weshalb die Tiere im Park wenig Angst vor Menschen zeigen und weniger scheu als in den meisten Regenwäldern der Welt sind. Man kann zum Beispiel Capybaras (Riesennagetiere), Pekaris (Amazonas-Wildschweine), Pumas, Ameisenbären, Riesenotter, Mohrenkaimane, Gürteltiere und 13 Affenarten sehen. Diese Letzteren umfassen den einzigen nachtaktiven Affen, Kapuzineraffen, Brüllaffen, Springaffen, Wollaffen, Tamarine und Löwenäffchen (der kleinste Affe der Welt).
Für viele ist es der Reichtum an Vögeln, der sie in den Manu Nationalpark lockt. Es gibt so viele Vögel, u.a. Adler, Habichte, Geier, Bussarde, Fliegenschnäpper, Dommeln und Reiher, Scherenschnäbler, Flussseeschwalben, Kormorane, Häher, Kolibris, Papageien, Tukane, Oriolen, Spechte, Baumläufer und Ameisenwürger, um nur einige Familien zu erwähnen, dass Sie jeden Tag neue Arten zu Ihrer Liste hinzufügen können.
Eine besondere Gelegenheit zur Tierbeobachtung gibt es an den Salzlecken. Dies sind freiliegende Stellen am Flussufer, wo Aras, Papageien und Sittiche sich in großer Anzahl sammeln, um tagtäglich Lehm zu fressen. Sie tun dies, um die Säuren der giftigen Samen zu neutralisieren, die ein Teil ihrer Diät sind. Diese Versammlungen bestimmen das farbenprächtigste Spektakel im ansonsten meistens grünen Amazonasbecken.
Manu hat sehr aktive Flussdynamiken; wenn sich der Verlauf ändert, werden Teile vom Hauptfluss isoliert. Diese werden zu Altarmen ("Cochas"), eine neue Lebensraumgelegenheit für Fische, Vögel, Kaimane und die seltenen Riesenotter. Cocha Salvador ist für seine Riesenotterfamilie bekannt, die keine Angst vor beobachtenden Touristen hat.
Manus Insekten hören nicht auf, Sie ständig mit den unglaublichen Lösungen, die sie zum Überleben gefunden haben, zu verblüffen: die beeindruckenden "Sandburgen", die Blattschneideameisen bauen; Bienen, die so gross sind wie kleine Kolibris; und Käfer mit riesengroßen Hörnern wie Stiere. Kürzlich ist Manu auch von Schmetterlingsbeobachtern wegen seiner hohen Schmetterlingsvielfalt entdeckt worden, die den Morpho beinhaltet, eine der schönsten dem Menschen bekannten Arten.
Pflanzen
Besucher können in Manu über eine Vielzahl von Bäumen und Pflanzen lernen; obwohl viele schwer zu unterscheiden sind, wird niemand den enormen Kapokbaum oder den magischen Chihuahuaco, der sich über den Wald erhebt, vergessen. Man kann die Dieffenbachia, Elefantenohren, Paranussbaum, Cashew, Ananas und Kakao in ihrer angestammten Umgebung erkennen, aber auch Pflanzen mit unglaublichen Anpassungen, wie die Socratea "wandernde" Palme, das pflanzliche Elfenbein der Yarina-Palme, den Kautschukbaum, die Würgefeige und Kooperation zwischen Feuerameisen und der Tangarana oder den "Palo Santo"- Baum.
Indigene Menschen im Amazonasbecken
Die Menschen im Manu sind verblüffend in ihrem Einfallsreichtum, um ein "gutes Leben" im Regenwald zu haben. Es ist nur ein bis zwei Generationen her, wo noch kein Kontakt mit der technischen Aussenwelt bestand, und viele Amazonastraditionen sind noch tagtäglich im Gebrauch. Einige ältere Bewohner haben noch das intime Wissen eines Schamanen, um besonders schwierige Situationen zum Überleben zu lösen, wie Krankheit und bösen Zauber. Pantiacolla lädt die indigenen Menschen dazu ein, am Ökotourismus im Manu teilzuhaben, da es einer der wenigen nachhaltigen Wege für sie ist, im Wald an Bargeld zu gelangen. Pantiacolla teilt eine Lodge mit den indigenen Yine Indians aus Diamante im Yine-Projekt, und bietet den Harakmbut aus Shintuya die Gelegenheit, ihre Traditionen zu zeigen und Sie für einen Tag auf der Tour ihr Essen probieren zu lassen.
Zum Urwaldaufenthalt Artenreichtum Manu Nationalpark
Huascaran Nationalpark
Der Park befindet sich in den Anden und besticht mit der Cordillera Blanca sowie mit 660 Gletschern und 300 blauen Lagunen. Er wurde 1985 zum Weltnaturerbe der UNESCO erklärt. Hier befindet sich auch der höchste Berg Perus, der Huascarán. Häufigster Besuchspunkt im Park sind die Llanganuco-Lagunen. Bergsteigern und Trekkingfreunden ist dieser Nationalpark vor allem durch den Hauptort Huaraz bekannt.
Pacaya-Samiria Nationalpark
Der Nationalpark Pacaya-Samiria ist mit 2.080.000 Hektar der größte Nationalpark des Landes und liegt etwa 183 Kilometer von Iquitos entfernt. Hier sind zahlreiche Tier- und Pflanzenarten heimisch, von denen heute viele vom Aussterben bedroht sind, zum Beispiel eine Schildkrötenart "Tortuga Charapa", der Riesenflussotter, der schwarze Kaiman und der Flussdelfin.
Im Nationalpark Allpahuayo-Mishana, mit nur 58.000 Hektar, wird eine wichtige Fläche mit typischen Wäldern aus dem peruanischen Regenwald geschützt, die auf den weißen Sandstränden vorkommen (genannt "Varillales"). Hier findet man ausgezeichnete Gelegenheit zur Beobachtung von Vögeln. Abgesehen von diesen geschützten Nationalparks, gibt es auch eine große Anzahl von privaten Schutzgebieten, in denen die jeweiligen Eigentümer verschiedene Herbergen für jeden Geschmack installiert haben.
Zur Pacaya Samiria Amazon Lodge
Tambopata National Reservat
Der Nationalpark Tambopata-Candamo mit 274.690 Hektar, ist bekannt für die weltweit größte Anzahl von Säugetierarten, Baumarten und Insektenarten. Derzeit hält der Park den Weltrekord bezüglich der Anzahl der registrierten Schmetterlingsarten. Gelegen im Südosten Perus an den Vorbergen der emporragenden Anden im Departement Cuzco und den Tiefland Wäldern von "Madre de Dios", wird Tambopata das ganze Jahr von Naturliebhabern, Wissenschaftlern, Forschern und Journalisten besucht, die alle seine unzähligen Naturwunder bestaunen. In dem Reservoir finden sich viele Lodges, gebaut aus lokalem Material.
Zum Tambopata Research Center
Paracas Nationalpark
Der Nationalpark Paracas ist Perus einzige maritime geschützte Gegend und besteht unter anderem aus der Sandhalbinsel Paracas, der Stadt Paracas, dem ärchäologischen "Museum J.Tello", dem Geoglyphen "Candelabro" und dem nicht betretbaren Naturpark der "Islas Ballestas". Mit 335 Millionen Hektar ist das Naturschutzgebiet ein Zufluchtsort für Seehunde, Seelöwen, Seeotter, Pinguine, Delfine und daneben über 200 verschiedene Seevogelarten, wie zum Beispiel Flamingos und Guanovögel.
Eine Besonderheit ist der "Candelabro" (Kronleuchter), ein 120 m großer Geoglyph, der am besten vom Meer aus zu betrachten ist. Ein weiteres besichtigungswertes Monument ist beispielsweise die Kathedrale, eine Felsformation, die wegen der Erosion durch Meer und Wind entstand. Im Innern dieser Formation leben Otter, Seehunde und vom Aussterben bedrohte Spezien, wie unter anderem einige Seevogelarten.
Das Centro de Interpretación bietet eine interessante Erklärung zur Biodiversität und den Gefahren, denen sich dieses Gebiet ausgesetzt sieht. Im Museum Julio Tello erwartet Sie ebenso eine Dauerausstellung mit Gegenständen der Paracas-Kultur, die in den umliegenden Friedhöfen gefunden wurden.
Machu Picchu - Historisches Schutzgebiet
Dieses Gebiet zählt als das am meisten besuchte Schutzgebiet Perus, befindet sich hier doch der Höhepunkt einer jeden Peru Reise: Machu Picchu. Zu den Tierarten die hier beobachtet werden können zählen: Brillenbär, Andenfuchs, Viscachas, Andenkondor und Klippenvogel.